Meine Reise zum Entspannt Alleine sein

Als meine Hündin Delia, die Große, 2015 zu mir kam hat sich alles verändert. Delia hat an meine wahren Führungskompetenzen herausgekitzelt und alle alten eingefahrenen Verhaltensmuster und Kompensationsstrategien hinterfragt. Täglich. Das war nicht immer leicht und zum Teil sehr herausfordernd. Hat uns aber diese wunderschöne tiefe Verbindung und Gemeinschaft beschert. Ich würde diesen Weg immer wieder gehen. Den Weg der SELBST-Führung und Aufrichtung in die eigene Größe. Er entspricht einfach meinem Wesen, meiner Natur.

Aber nun zu unserer Reise zum Entspannt Alleine bleiben, in Kurzform.
Denn ich könnte Stunden davon sprechen, um der Komplexität der Themen bei Mensch und Hund, dem Prozess und allem was man davon lernen kann gerecht zu werden.

Delia ist damals mit ca. 1 Jahr aus dem Tierheim zu mir gekommen und kommt urspünglich aus Rumänien. Sie ist ein sehr besonderer Hund, mit starkem eigenen Willen, klaren beeindruckenden Führungskompetenzen und tiefem ursprünglichen Wissen. Ich habe damals das Alleine bleiben, wie die meisten das wahrscheinlich kennen, mit langsamer Gewöhnung aufgebaut. Kamera und Soundcheck inklusive, weil ich mich nicht auf Nachbarn verlassen wollte. Die nehmen die Dinge vielleicht ganz anders wahr als ich. Details not here.

Rasch bemerkte ich, dass beim Alleine lassen Begleiterscheinung auftraten. Zum Beispiel fühlte ich mich stark verpflichtet pünktlich wieder da zu sein. Spürte, dass ich Angst hatte sie zu überfordern, nicht für sie da zu sein und vor allem sie emotional alleine zu lassen. Ich projizierte meine Ängste auf Delia und sie spiegelte es mir.
Ich fing an meine eigenen Themen weiter anzuschauen und nach und nach zu begreifen, dass nicht Delia das Problem hatte alleine bleiben zu können, sondern ich sie alleine zu lassen. Und das sie mir dies immer wieder mitteilte, nur ich es nicht erkannte. Es dauerte eine Weile bis die Botschaft nicht nur in mein Bewusstsein, sondern auch in meinen Körper sank und tief in mir ankam.

Ein Schlüsselerlebnis für mich war folgendes:

Ich ging nach der Arbeit mit Delia spazieren und verlor dabei mein Handy im Gras. Natürlich war es lautlos eingestellt, ist ja klar. Kurzer Spoiler: Auf den “Bauch” gefallen war es auch. Spannung durch verschärfte Rahmenbedingungen, das hat geklappt.
Ich suchte einige Zeit und ging dann nach Hause, um zu schauen was ich alles machen könnte, um es zu lokalisieren. Ich bin an diesem Abend bestimmt 6-7 Mal aus der Wohnung raus, um das Handy zu suchen und wieder rein. Nach dem dritten Mal fing ich an zu bemerken, dass Delia einfach im Wohnzimmer lag und mich beobachtete. Ich sah ihren Blick: “Ich weiss ja nicht was das bringen soll was du da machst, aber eins ist klar ich entspanne lieber und chille hier.” Ich fing langsam an mich zu freuen, dass ich das Handy verloren hatte. Denn es tat mir aus zwei Gründen verdammt gut:

1. Ich Begriff vollends, dass Delia absolut lässig ist beim Thema Alleine bleiben. Auch, wenn ich Chaos in mir habe. Und es einzig und alleine um Klarheit geht und um Verständnis füreinander.

2. Meine Kontakte unterzogen sich einer natürlichen Selektion. Denn ich hatte all die Nummern im Handy nirgendwo sonst abgespeichert.

Well done, Universum und Delia!
Ich danke dir für deine tägliche Unterstützung und dein unermüdliches dran bleiben, bis es auch bei mir in der Tiefe angekommen ist.

Kleine Info am Rande: Ich berichte hier nur von Delia und mir, da Tonka erst ein paar Jahre später in unser Leben getreten ist.